Betonboden oder Terrazzo?

Terrazzo Bodenbelag war schon in der Antike als strapazierfähiger und wunderschöner Fußboden beliebt. Auf einer Estrichunterlage wird eine Auflage aus Bindemitteln und dekorativen wie eigenschaftsverbessernden Zuschlagstoffen aufgebracht. Anschließendes Schleifen und Polieren ergeben eine glänzende, harte Nutzschicht.

Terrazzoerstellung erfordert sowohl Zeit als auch Fachkenntnisse. Dafür ist Terrazzoboden enorm lange haltbar, sehr widerstandsfähig gegen Abrieb und unkompliziert zu reinigen. Und sollte der Boden nach vielen Jahren doch optisch etwas nachlässt, beheben erneute Abschleifen und Polieren die Alterserscheinungen vollständig. Auch eventuelle Beschädigungen am Belag können praktisch unsichtbar repariert werden.

Terrazzo Arten

In der traditionellen Herstellung wird Terrazzo fugenlos direkt vor Ort gegossen. Dieser Terrazzoboden wird als Gussterrazzo oder Ortsterrazzo bezeichnet und verfügt über alle positiven Eigenschaften von Terrazzo.

Inzwischen werden Betonwerksteine mit Mörtelbett und einer fertig bearbeiteten Dekorationsschicht als Terrazzo-Platten angeboten. Diese sind in handlichen Formaten erhältlich und werden verlegt.

Typische Zuschlagstoffe

Für eine hübsche und strapazierfähige Oberfläche bei Terrazzo werden unterschiedliche Zuschlagstoffe hinzugegeben. Das sind üblicherweise Kiese, Split oder Sande aus Marmor, Kalkstein, Dolomit und Granit.

Bei der Herstellung von Terrazzo kann zur Vermeidung elektrostatischer Aufladung als Zuschlagstoff Graphit beigemischt werden. So wird der Terrazzoboden elektrisch leitfähig. Eventuelle Aufladungen werden so durch eine geerdete Metallgittermatte unter dem Terrazzo abgeleitet. OP-Säle im Klinikumfeld sind typische Räume für diese Terrazzo-Zusatzausstattung.

Einsatzbereiche für Terrazzo

Durch die hübsche, pflegeleichte und trotzdem gegen Schmutz und Belastung sehr widerstandsfähige Oberfläche ist Terrazzo ein beliebter Boden in Gebäuden mit viel Besucherverkehr. Kirchen, Bahnhöfe, Ämter, Krankenhäuser oder Gaststätten investieren bei einer Fußbodensanierung häufig in diesen langlebigen Bodenbelag. Im privaten Wohnbereich findet sich Terrazzo meist im Hausflur, Treppenhaus oder Küche.

Besonderheiten Terrazzo

Eine großartige Gestaltungsmöglichkeit bringt der Terrazzoboden mit seiner unendlichen Farbvielfalt und der individuellen Gestaltung durch eingearbeitete Mosaike, Logos oder Bordüren mit. Die Kristallisation, das ist die Polierung mit einem Kristallisationsmittel, bildet die hochfeste, dichte Oberfläche, die mit ihrem Glanz jahrelang edel und wie neu ausschaut.

Betonfussboden aus Sichtbeton

Schlichter Betonfußboden bringt mit seiner Temperaturbeständigkeit und Langlebigkeit auf den ersten Blick ebenfalls gute Voraussetzungen als Bodenbelag mit. Auch einen günstigen Preis bei der Herstellung kann Beton bieten. Im geeigneten Umfeld kann die wolkige Optik des Sichtbetons sehr harmonisch zu einem Raum passen.

Soll der Boden im industriellen Bereich wie einer Produktions- oder Lagerhalle mit Befahrung verwendet werden, sind die physikalischen Eigenschaften von Beton in der Regel ausreichend.

Im Sichtbereich wie Büros, Fluren oder einer Loftwohnung im Industrie-Stil kann jedoch ein Fußboden aus Sichtbeton zwar unfertig wirken, soll aber meist glänzend und sauber aussehen. Zusätzlich soll sich der Boden mit normalem Aufwand pflegen lassen und einen gewissen Schutz vor schneller und typisch für Beton: dauerhafter Verschmutzung bieten.

Ohne zusätzliche Behandlung ist Beton sehr anfällig für Verschmutzung, auch dauerhafte. Die Oberfläche glänzt auch nicht. Diese Eigenschaften müssen durch eine aufwändigere Nachbehandlung nach der Herstellung des Betonfußbodens hergestellt werden. Mehrere Schleifgänge verbessern die Optik des Betons, erhöhen leider auch die Kosten der Fußbodenherstellung sehr. Für schmutzabweisende Eigenschaften und eine bessere Reinigungsmöglichkeit sorgt eine abschließende Imprägnierung. Auch diese verteuert den scheinbar preiswerten Boden.

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